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„circle abstractions“ – musikalische Abstraktionen des Kreises

 

Lukas Thöni: E-Gitarre | Effects | Konzept & Komposition

Matija Schellander: Bass | Effects

Mathias Koch: Xylophon | Schlagzeug

 

05 Januar 2012 | 19:00 Uhr | Alte Schmiede

Schönlaterngasse 9, 1010 Wien

 

Programm:

01 luftholen. kreislauf des atmens, anhaltens und fortführens

“luftholen“ verwendet einzelne Töne als Bausteine einer Fläche, die durch ihre unterschiedliche Dynamik besagte Fläche immer wieder aufs Neue anders ausleuchten, quasi „verbiegen“, bis diese in sich zusammenbricht und anschließend stockend rekonstruiert wird.

 

002 ciscle. impuls - gewebe – fläche - impuls

Nach dem Impulston cis kreist die Einleitung im tonalen Material streng um den Zentralton cis, ehe sich das Tonmaterial nach und nach in Rhythmik und Ambitus zu weiten beginnt: zuerst in Gesten, dann in einem sich verdichtenden kurzen tänzerischen Duo zwischen Xylophon und Gitarre, bis zum dreiklangartigen Gewebe, welches improvisatorische Freiheit entwickelt. Das Stück mündet in einem „drone“-artigen Orgelpunkt über einer durch ein vierteltonalteriertes cis mit Oktave original cis erzeugten Schwebung, ehe das Stück am Impulston cis vom Beginn verklingt.

03 steinkreisen

Aus einer kreisförmigen Spielbewegung mit Kieselsteinen, einem kreisenden Urnebel heraus, entwickeln sich in Gitarre und Schlagzeug Strukturen, die satellitenähnlich - angesiedelt um ein dodekaphonisches Miniaturrondo im Kontrabass - mit verschieden großen Umlaufbahnen elliptischer Art den Kreis verformen, sich vom Zentrum entfernen, wieder annähern und verflüchtigen.

 

04 schichtloops (Improvisation)

„schichtloops“ stellt eine Art Materialrecherche dar: die Gitarre tastet gleich einem Rastertunnelmikroskop das musikalische Material ab, etabliert eine geloopte Fläche, ehe eine neue auftaucht und die Basisfläche zu verschwinden beginnt. Schlagzeug und Kontrabass rauen diese „Materialmetamorphose“ auf und brechen die Struktur.

 

05 quarussell

„quarusell“ verwendet die Anordnung des Quintenzirkels als musikalische Helixstruktur, die sich immer wiederkehrend im Kreis gleich einem Karussell dreht und mit verschiedenen kompositorischen Mitteln zu einem kurzen Stück minimal music entwickelt wird.

 

06 tropfen

In „tropfen“ offenbart sich ein musikalisches Spiel: Ausgangspunkt bildet eine graphische Notation mit Zeitkreisen, welche die Ausdehnung von Regentropfen im Wasser symbolisieren. Anhand der Zeitkreise verändern die Musiker ihre Spieltechniken, etablieren ein solche und steuern die nächste an in Konnex mit der aktuellen, die mehr und mehr als eine Art „Nachhall“ verschwindet, vollziehen gleichsam die Wechselwirkung von Überlagerung und Auslöschung.

 

07 zahnrazentrifuge

Wie eine Zentrifuge mit Getriebe stellt die „ zahnrazentrifuge“ eine Elftongrundreihe am Beginn mit unterschiedlich schnellen Rhythmen in den einzelnen Instrumenten vor: Langsam beschleunigen sich die jeweiligen Rhythmen - wiederum unterschiedlich schnell – ehe einzelne Elemente der Grundreihe im Schleudermodus gleichsam ausgespuckt und verwirbelt werden. Diese dutzendfach wiederholten Elemente erzeugen eine in sich stets verändernde minimalistische Klangstruktur bis hin zum finalen „Wasserschaden“ der Zentrifuge.

 

Text: Lukas Thöni